Fotostrecke: HBM-Nobas Grader - BG 160 TA-4, BG 70 A-4 und SHM4

[Bauforum24 1.128]

Negenborn. HBM-Nobas ist ein Traditionshersteller von Motor-Gradern. Auf der 50+1-Jubiläumsfeier der Konzernmutter GP Günter Papenburg AG standen zum Vergleich drei Modelle, die über 50 Jahre Baumaschinen-Geschichte trennen: Neben einem SHM-4 aus dem Jahr 1962 strahlten ein moderner BG 70 A-4 mit zwei Achsen und der 16-Tonnen-Allrad-Grader BG 160 TA-4, den wir mit einer ausführlichen Fotostrecke im Detail vorstellen.


Bauforum24 TV präsentiert: Video: HBM-Nobas BG 160 TA-4 Dreiachs-Allrad-Grader mit 16 Tonnen

Familientreffen auf der GP-Jubiläumsfeier: HBM-Nobas BG 70 A-4 (links) neben BG 160 TA-4 und SHM-4

Es scheint wieder aufwärts zu gehen für den deutschen Grader-Hersteller HBM-Nobas. Nachdem man die Auftragsflaute in 2013 mit monatelanger Kurzarbeit überbrücken musste, blickt man jetzt, nach dem erfolgreichen Abschluss eines 30-Millionen-Deals mit der Republik Ghana, wieder mit Zuversicht nach vorn. Im Nordhauser Werk soll Hochbetrieb herrschen, um die 125 bestellten Baumaschinen schnellstmöglich auszuliefern: 60 Motorgrader, 15 Planierraupen, 20 Radlader, 10 Bagger, 20 Kipper plus diverse Ersatzteile ...

Zudem wird HBM-Nobas auch auf der GaLaBau 2014 ausstellen, wie die Konzernmutter kürzlich bekannt gab. In Messehalle 7A präsentiert sich die GP Baumaschinen GmbH Halle sowohl als Komatsu Distributor, als auch als Spezialist für Baumaschinen, Maschinenbau und Betonwaren. Dabei hofft man auch auf neue internationale Kunden.

Der Exportanteil von HBM-Nobas beträgt bereits jetzt 80 Prozent und wird künftig vermutlich noch weiter zunehmen. Ob Ghana, Russland, Venezuela - Grader aus Nordhausen sind in über 100 Ländern der Welt im Einsatz. Das wundert nicht: Hierzulande ist der Markt weitgehend gesättigt. HBM-Nobas kämpft mit New Holland, Volvo und Caterpillar um Marktanteile - doch im Vergleich zu den weltweit aufgestellten Full Linern der Branche haben die deutschen Zwerge schwer zu kämpfen. Bislang halten sie sich tapfer.

Google Maps: HBM-Nobas Standort an der Rothenburgstraße 20 in Nordhausen


Hervorgegangen ist HBM-Nobas aus der Fusion der Halleschen Maschinenbau HBM und Nobas aus Thüringen. Beide Unternehmen besitzen eine lange Baumaschinentradition: Bei HBM in Halle wurden seit 1956 Motorgrader hergestellt, zeitweilig arbeiteten hier bis zu 1.000 Mitarbeiter. Hier entstand unter anderem auch die Modellreihe SHM4, genannt "Elch". Die DDR-Grader wurden damals unter dem Handelsnamen Baukema vertrieben, was für das VEB Kombinat Bau-, Baustoff- und Keramikmaschinen steht.

Der Nobas-Standort in Nordhausen ist noch älter: Bereits ab 1931 produzierte man hier Traktoren, ab 1951 kamen Bagger dazu. Im planwirtschaftlichen System der DDR arbeiteten hier bis zu 2.000 Mitarbeiter, die bis 1990 jährlich bis zu 2.000 Bagger herstellten.

Nach der Wende war zunächst Schluss - ein Investor war dringend nötig, um überleben zu können. Da kam Hilfe aus Westdeutschland gerade recht: Nach der Übernahme und Fusion durch die GP Günter Papenburg AG im Jahr 1993 wurde die Produktion an der Rothenburgstraße in Nordhausen konzentriert. "Wir haben uns damals für Nordhausen wegen der besseren Rahmenbedingungen als gemeinsamen Standort entschieden", erklärt der heutige Geschäftsführer Aribert Kupsch in der Thüringer Allgemeine. Bis heute soll ein kleiner Teil der ehemaligen HBM-Mitarbeiter täglich ca. 100 Kilometer weit von Halle ins Werk Nordhausen (und wieder zurück) pendeln. Insgesamt arbeiten für HBM-Nobas zwischen 130 und 140 Mitarbeiter. Laut Unternehmensangaben verlassen die Motorgrader im Fünf-Stunden-Takt das Montageband.

Der HBM-Nobas BG 160 TA-4 rangiert mit 16 Tonnen in der mittleren Gewichtsklasse

Bis heute erfreuen sich Grader von HBM-Nobas einer großen Beliebtheit - das zeigen auch ausführliche Fotostrecken im Bauforum24. Unter anderem baute HBM-Nobas auch Grader für Bomag und sogar für Terex. Zudem gibt es speziell gepanzerte Versionen fürs Militär und seit 2010 auch besonders niedrige Modelle mit Vibrationsplatten für den Untertage-Einsatz: Der BG 110-M ist speziell für den Einsatz im Bergbau gemeinsam mit Bergbauspezialisten entwickelt worden. Mit einer Höhe von nur 1,80 m und einer Gesamtlänge ohne Anbauten von weniger als 7,40 m kann er in den kleinsten Minen der Welt arbeiten, wie der Hersteller stolz schreibt. Angetrieben wird der 8,6 Tonnen schwere Zweiachs-Spezialgrader von einem Perkins-Vierzylinder-Diesel mit Ruß-Partikelfilter, wie im Untertageeinsatz üblich. Die Leistung beträgt 97 kW (132 PS).

Neben solchen Spezialmaschinen führt HBM-Nobas aktuell sieben Modelle im Programm: vom kleinen 7,2-Tonnen-Zweiachser BG 70 A-4, der Mitte 2013 vorgestellt wurde, bis zum 24-Tonnen-Spitzenmodell BG 240 T-4 mit drei Achsen. Die größeren Modelle ab BG 110 sind auch als Allradversion erhältlich, kenntlich gemacht durch das Kürzel TA-4. Regelmäßige Bauforum24-Besucher werden das mittlere 16-Tonnen-Modell bereits kennen - unser Video dazu stellten wir schon vor ein paar Wochen online:

Bauforum24 TV präsentiert:

Video: HBM-Nobas BG 160 TA-4 Dreiachs-Allrad-Grader mit 16 Tonnen

Weitere Informationen: HBM Nobas BG 160 T-4 / TA-4

(© Fotos: Bauforum24)

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In unserer Fotostrecke zeigen wir den HBM-Nobas BG 160 TA-4 Motorgrader im Detail: Vom Exterieur über Motor und Antriebstechnik bis zur Kabine. Den Abschluss bilden ein paar Vergleichsfotos vom mit BG 70 T-4 und seinem 52 Jahre alten Vorgänger SHM-4.

Der BG 160 TA-4 am Rande der 50+1 Jahr Feier von GP Günter Papenburg im Kieswerk Negenborn

Die Standardbereifung im Format 455/70 R24 Radial auf 13.00 x 24 Felgen

Die stark abfallende Motorhaube bietet eine gute Sicht nach hinten

Der Heckaufreißer mit sieben Zähnen bietet eine Reißbreite von 2.120 mm bei einer Tiefe von maximal 420 mm

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Stattliche Erscheinung: Vom Frontplanierschild bis zum Heckaufreißer beträgt die Fahrzeuglänge 9,4 Meter

Der Drehkranz ist innenverzahnt. Die Positionierung erfolgt durch ein nachstellfreies Rollenlager

Die Standard-Schar (12 ft) hat das Format 3660 x 580 x 20 mm. Die Schubkraft beträgt bei der Allradversion 105 kN, bei der T-4 Variante nur 80 kN. Der Schar-Verschiebebereich beträgt 1250 mm und der Böschungswinkel 90 Grad - ausreichend für die meisten Anwendungen.

Die angetriebene Vorderachse kann um bis zu 45 Grad eingeschlagen werden

Die Vorderachse ist eine geschweißte Stahlträgerachse mit Sturzverstellung und Radialkolbenmotoren in den Radnaben. Die Zugkraft ist, je nach Bodenverhältnissen, stufenlos elektronisch einstellbar. Es gibt eine zuschaltbare hydraulische Differenzialsperre.

Das 2490 mm breite und 703 mm hohe Frontplanierschild mit Positionsanzeige

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Rahmenvorderteil und Rahmenhinterteil sind durch ein nachstellfreies Knickgelenk miteinander verbunden

Das Rahmenvorderteil besteht aus einem geschweißten Kastenträger mit 20 mm Plattendicke. Das Rahmenhinterteil ist eine geschweißte Rahmenkonstruktion

Der Antrieb auf den 360 Grad verstellbaren Drehkranz erfolgt durch ein hydraulisch angetriebenes Schneckengetriebe. Es ist durch Überlastkupplungen gegen Überlastung gesichert

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Antriebssystem:

Die Hinterachse ist eine pendelnd gelagerte Tandemachse. Es gibt ein manuell schaltbares Lamellensperrdifferenzial, gebremste Radköpfe für alle vier Räder und eine Parkbremse am Lastschaltgetriebe. Die Kraftübertragung erfolgt mittels hydrodynamischem Hinterachsantrieb mit 6-Gang Ergopower Lastschaltgetriebe und Drehmomentwandler vom Typ ZF 6 WG.

Die Feststellbremse ist eine elektrisch betätigte Hydraulik-Federspeicher-Scheibenbremse

Die Hinterachse besteht aus einer verwindungssteifen Kastenkonstruktion. Die Antriebsübertragung erfolgt mittels Rollenketten