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Bell 4206D mit zwei E-Ject E-17 Anhänge-Scraper


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Kerpen - Großvolumige Anhänge-Scraper zählen zu den Exoten auf deutschen Erdbaustellen. Dabei bieten sie hinter geeigneten Zugmaschinen hohe Schürfleistungen und große Transportvolumen. Die Maaßen Erdbewegungen?Transporte setzt dabei auf einen 90-Tonnen-Zug, bestehend aus einem knickgelenkten Bell 4206D mit zwei E-Ject 17 Tandem-Scrapern.

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Auf den Umlaufstrecken erreicht der 315-kW-starke Bell 4206D hohe Geschwindigkeiten. Die große Bodenfreiheit der Anhängescraper gewährleistet gute Geländeeigenschaften beim Beladen des bis zu 90 Tonnen schweren Tandem-Zuges

Seit annähernd zwanzig Jahren ist die Maaßen Erdbewegungen?Transporte GmbH aus Kerpen (Rheinland) in den Bereichen Tiefbau und Transport tätig. Firmengründer Marc Maaßen beschäftigt inzwischen rund 60 Mitarbeiter. Schwerpunkte des Unternehmens sind Erdbaumaßnahmen in der Baugrundvorbereitung, im Infrastrukturbau, in der Landschaftsgestaltung oder Renaturierung.

Die Maaßen-Transportflotte besteht aus 30 Allrad-Kippern und großvolumigen Aufliegern. Ebenso viele Maschinen arbeiten im modernen Baustellenfuhrpark mit Baggern, Ladern und Raupen oberhalb 20 Tonnen. Zum Fuhrpark gehören auch zwölf Traktoren der 250-kW-Klasse. Marc Maaßen nutzt die Multifunktionalität der Großschlepper mit 10-Kubikmeter-Anhängekippern bzw. Anbaustabilisierern und -streuern. Gleichzeitig profitiert er von der Straßengängigkeit der 60-km/h-Züge, was die Gerätelogistik zwischen den Einsätzen im Einzugsbereich von 100 Kilometer rund um Kerpen vereinfacht.

Dort, wo die flexible Landmaschinentechnik an ihre Grenzen stößt, setzt der jüngste Neuzugang im Maaßen-Fuhrpark an: Im Frühjahr übernahm das Unternehmen eine knickgelenkte Bell-Zugmaschine 4206D mit zwei Anhängescrapern E-Ject E-17. Neben der schieren Kapazität des leer rund 45 Tonnen schweren Tandem-Zuges verspricht sich Marc Maaßen vom Einsatz des Schürfkübel-Verfahrens deutliche Erleichterungen im Massenmanagement. ?Der großflächige Austrag regelmäßiger Schichten verringert den Nivellier- und Planieraufwand erheblich. Wir haben zudem eine bessere Kontrolle über die aus- bzw. eingebauten Mengen, was wiederum die Einhaltung und Dokumentation der Massenbilanzen bei Erdbau-Projekten erleichtert.?

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Auf Schürfstrecken von gut 100 Metern gewährleistet der kontinuierliche Flächenabtrag mit den Anhängescrapern (Schnittbreite 3,20 Meter, Schnitttiefe bis 20 cm) eine hohe Wirtschaftlichkeit

Erste Versuche bei Maaßen mit einem kleineren 8-m³-Scraper im Monobetrieb hinter einem 10-Tonnen-Schlepper verliefen enttäuschend: Trotz geringerer Schnittbreite (ca. 2,60 Meter) brachte die Zugkraft des bauarttypisch bodendruck-optimierten Großtraktors nicht das erwünschte Ergebnis in Schürfleistung und Volumen. Kein Vergleich etwa zu den in Nordamerika weit verbreiteten Tandemlösungen in Kombination mit konventionellen Dozern, schnellfahrenden Raupentraktoren, Großschleppern oder eben den von Bell-Muldenkippern abstammenden knickgelenkten 4x4-Zugmaschinen.

Bislang konnte Bell Equipment in Europa nur wenige Einheiten seiner Baureihen 2306D und 4206D platzieren. Doch wo Einsatzbedingungen, Baustellengröße und -auslastung passen, erweisen sich die spezialisierten Lösungen langfristig sehr wirtschaftlich. Inzwischen bietet Bell die 2306D und 4206D auch im Rahmen seines Sondermaschinen-Programms VersaTruck an.

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Bis zu 60 cm starke Lagen bringen die E-Ject-Scraper mit ihrem maximalen Ladevolumen von 15 Kubikmeter gleichmäßig aus

Im Frühjahr 2014 investierte Marc Maaßen schließlich in einen gebrauchten Bell 4206D mit einer exakt abgestimmten Scraper-Kombination des Herstellers E-Ject Systems. Die 315 kW starke Zugmaschine lief bislang nur 2000 Betriebsstunden. Der 4x4 ist bis zum zentralen Knickgelenk weitgehend baugleich mit dem 6x6-Vierzigtonner Bell B40D. Beide Maschinen bieten einen Motor von Mercedes-Benz, eine Allison-Automatik mit 6+1-Gängen sowie Elektronik und Hydraulik von Bosch bzw. Rexroth. Bell fertigt selbst den ungefederten Hinterwagen ? wie vorne mit 875/65R29-Breitbereifung ? für maximal 90 Tonnen Anhängelast sowie die voll programmierbare Loadsensing-Arbeitshydraulik mit sechs Sektionen. Über insgesamt 12 Schnellkupplungen am Fahrzeug-Heck lassen sich damit bis zu drei Anhängescraper versorgen und über das Bedienpanel im Cockpit steuern.

Der Hersteller der Anhänge-Scraper, E-Ject Systems aus Elkader (Iowa/USA), wurde 2008 von Caterpillar übernommen. Neben den einfachbereiften E-17 und E-22 bietet E-Ject auch zwei Typen mit Zwillingsbereifung an: E-17XW und E-22XW. Die Ziffer steht dabei für das Ladevolumen von 17 bzw. 22 cubic yards (13 bzw. 16,8 Kubikmeter). Unter Erdbewegern üblich sind allerdings nicht nur "gestrichene" Kapazitäten (struck, also Wassermaß bzw. Oberkante Schürfkübel), sondern auch "gehäufte" Kapazitäten (heaped). In dem Fall ergibt sich für den E-17 eine maximale Ladekapazität von 15 Kubikmetern Erde.

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In das Cockpit des Bell 4206D ist das Bedienpanel integriert, mit dem Fahrer Johannes Schiffer die Tandem-Scraper steuert

Wenig Zeit blieb Maaßen-Fahrer Johannes Schiffer bis zum ersten Einsatz Anfang April. In Bedburg, rund 30 Kilometer westlich von Köln, waren rund 20 Hektar ehemaliger Braunkohle-Abbaufläche zur Errichtung eines 100.000 Quadratmeter großen Logistik-Komplex zu erschließen. Im Zuge der auf zehn Wochen kalkulierten Arbeiten, zu denen auch die Erstellung eines 40.000 Kubikmeter fassenden Regen-Rückhaltebeckens zählte, mussten insgesamt 90.000 Kubikmeter Erdmassen bewegt werden. Der maximale Abtrag betrug 1,80 Meter, der Auftrag erreichte bis zu 1,60 Meter in kalkstabilisierten und verdichteten Schichten von jeweils 40 cm Stärke.

?Die Weitläufigkeit des Areals und der erforderliche Niveauausgleich auf breiter Fläche empfahlen den Einsatz des Bell-Scraperzugs. Wir erreichten Umlaufdistanzen von rund 1500 Metern, darin eingerechnet Schürfstrecken von gut 100 Meter und einem Materialaustrag auf rund 100 Meter,? erklärt Marc Maaßen. ?Über die 10-Stunden-Schicht gemessen, lagen wir zwischen 60 bis 70 Touren, was einer Tagesleistung von gut 3000 Kubikmeter im Ein- und Ausbau entspricht.? Damit liegt der Bell 4206D im Leistungsbereich eines Geräte-Teams aus 30-Tonnen-Kettenbaggers mit 2,5-Kubikmeter-Löffel, drei Großschleppern mit 10-Kubikmeter-Mulde sowie eines 20-Tonnen-Dozers.

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Das Maaßen-Team vor Ort umfasste insgesamt 18 Mitarbeiter mit 16 konventionellen Lade-, Transport- und Verdichtungsgeräten sowie dem Bell 4206D mit Tandem-Scraper

?Natürlich ist dies stark abhängig von Untergrundbeschaffenheit und Witterung,? relativiert Marc Maaßen die hinsichtlich Maschineneinsatz und Personalbedarf vorteilhafte Rechnung. ?Wir arbeiteten in Bedburg auf ?Neuland?, also mittelschwerem lehmhaltigen Boden in Verfüllungsbereichen des Braunkohle-Tagebaus. Das erleichtert zwar den Bodenabtrag, gleichzeitig jedoch kommt auch die Traktion des 4x4 bei nasser Witterung an ihre Grenzen. In Bedburg war bei 10 mm/m² Niederschlag pro Tag Schluss.? Doch auch ohne rheinischen Landregen musste sich Fahrer Johannes Schiffer auf die Bedingungen einstellen. ?Viele Abschnitte bargen schwieriges Material, etwa mit hohen Lehmanteilen. In wenigen Überfahrten ?walkt? die Zugmaschine dort die Feuchtigkeit im Untergrund nach oben, so dass weitere Schürfübergänge unmöglich werden.?

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Erfahrungsaustausch: Bell-Verkaufsleiter Andreas Reinert (links) und Marc Maaßen. Aktuell sind knickgelenkte Zugmaschinen Bestandteil des Sondermaschinen-Programms Bell VersaTruck

Dann ?sattelt? der Scraper-Zug einfach zum hoch effizienten Transportmittel um. Mit gehäuften 30 Kubikmeter und der Nenn-Nutzlast von 41,6 Tonnen der mit großer 29.5R25-Bereifung ausgestatteten E-Ject-Schürfkübeln (Bodenfreiheit: 53 cm) packt der Maaßen-Bell 4206D die Kapazität gleich dreier Schlepper/Mulden-Gespanne in einen Umlauf ? dank gleichmäßigem Austrag wiederum mit deutlich weniger Dozer-Aufwand. Mehr noch: ?Wir arbeiten daran, die computergestützte Bell-Scraper-Steuerung in unsere ATS/GPS-Steuerung zu integrieren. Mithilfe des Bell-Service haben wir bereits geeignete Can-Bus-Schnittstellen identifiziert ? unser Ziel für den dann automatisch gesteuerten Schürfkübel-Austrag sind +/- 5 cm Höhentoleranz,? erklärt Marc Maaßen. Auch die Kombination mit einer ?schweren? Dreiachs-Anhängemulde ist denkbar: ?Im reinen Schürf-Einsatz verbrauchen wir etwa 35 Liter pro Stunde ? im Zugbetrieb mit 40 km/h liegt der Bell 4206D deutlich darunter. Mit einer entsprechenden Baustellen-Organisation lässt sich auch das effizient nutzen.?


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(© Fotos: Bell Equipment)

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Für alle Mathematiker zum Nachrechnen:

Behauptet wird, das mit 60 bis 70 Touren gut 3.000 m³ Boden aus- und wieder eingebaut wurden!

Zwei Anhänge-Scraper mit einer Zugmaschine waren im Einsatz - jeder hat ein Ladevolumen von 15 m³ lose Masse.

Folglich:

2 * 15 m³ = 30 m³ pro Tour * 60 Touren (70 Touren) = 1.800 m³ (2.100 m³) Ich hab´s zwei mal gerechnet, es stimmt.

Bei dem Boden kann eine Auflockerung von 15 - 20 % abgezogen werden, verbleibt eine Tagesleistung von höchstens 1.530 bis 1.785 m³ feste Masse. eusa_think.gif

Bei den Jägern gibt es das Jägerlatein, bei den Anglern das Anglerlatein, und wie das gleich noch bei den Erdbauern? Gibt es jetzt auch schon das Erdbauerlatein?

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„Über die 10-Stunden-Schicht gemessen, lagen wir zwischen 60 bis 70 Touren, was einer Tagesleistung von gut 3000 Kubikmeter im Ein- und Ausbau entspricht.“



1.500 Ausbau + 1.500 Einbau = 3.000 whistling.gif

Aber die Zahlen würde ich nicht auf die Goldwaage legen. Ich glaube kaum das jemand seinen etwaigen Wettbewerbsvorteil hier tatsächlich offen legt.
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