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Schweißgerät - Welches?

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Hallo zusammen,

ich möchte mir ein eigenes Schweißgerät zulegen.

Was möchte ich schweißen: Viel an meinem Problem Bagger, aber auch Vierkantrohre für Werkbank usw...
Daher kommt eine Materialstärke von 2mm bis 20mm zustande. whistling.gif

Bisher habe ich nur Erfahrungen mit MIG/MAG und Autogen..., doch da meine Halle nicht ganz Wind dicht ist, habe ich über ein Elektroden Schweißgerät nach gedacht. Wenn E, dann aber die Inverter Geräte...oder?

Würde gerne von Euch gerne wissen mit was Ihr schweißt und welche Empfehlungen Ihr mir geben könnt.

Danke für Eure Hilfe


Gruß

André
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Also ich persönlich würde ein Mag Schweißgerät wählen. Mit einen Mag Schweißgerät ist es für einen "Leihen" viel einfacher zu schweißen biggrin.gif und wenn du dir ein Elektrodenschweißgerät zulegst ist es immer die Sache mit den Elektroden, sie sollten am besten an einen trockenen warmen Ort aufbewahrt werden (im Haus) damit die Umhüllung der Elektrode keine Feuchtigkeit zieht denn dann ist es viel schwieriger damit zu schweißen. Wir haben auch ein Elektrodenschweißgerät das schon über 15 Jahre alt ist und haben seit circa 1 Jahr ein Mag Schweißgerät seitdem wir das Mag Schweißgerät besitzen wurde das Elektrodenschweißgerät fast nicht mehr benutzt biggrin.gif Es ist halt viel einfacher smile.gif
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Servus,

es wäre relativ wichtig dass du uns zumindest mitteilst ob ein Starkstromanschluss (CEE 16 oder 32A) vorhanden ist und wie viel Geld du bereit bis für deine Schweißausstattung auszugeben, dann könnte man leichter etwas für dich passendes empfehlen. Auch interessant wäre wie viele Stunden das Gerät am Tag / Woche / Monat oder auch nur Jahr benötigt wird... Bedenke: Neben dem Gerät kommt ja auch noch Gas und Draht oder Elektroden mit dazu. Generell sei gesagt: Schweißen ist teuer!


Man kann sich für kleines Geld aus dem Baumarkt einen 130A Trafo und nicht weiter spezifizierte Elektroden kaufen... dann kommt man ganz günstig, mit vielleicht sogar knapp unter 100€ weg... die Erfahrung zeigt aber, dass man, gerade als Anfänger dann vielleicht eher frustriert aufgibt, weil des mit dem schweissen einfach nicht so funktionieren will, wie man eigentlich meint, dass es funktionieren sollte.


Auch sind alle Geräte die unter den Labeln Güde, Einhell, etc. angeboten werden und zumeist aus asiatischer Fertigung kommen mit Vorsicht zu genießen, womit ich allerdings nicht sagen will, dass man damit nicht schweißen kann. Dies betrifft vor allem besonders günstige Trafos mit Wicklungen aus Aluminium statt Kupfer und MIG/MAG Geräte mit anfälliger Mechanik. Was jedoch relativ gut und günstig in China gefertigt wird, sind Invertergeräte die dann unter Labeln wie z.B. Stahlwerk oder APEX vertrieben werden. So rein elektronische Kisten, mit vielen Chips und Platinen, lassen sich auch in Asien sehr gut und zuverlässig fertigen.

Ich rede nicht davon, dass man sich als Anfänger und Hobby-Schweißer gleich für viele tausend € eine Ausrüstung herstellen muss, aber du wirst merken, dass man einfach einen gewissen Betrag investieren muss um Freude an der Sache zu haben. Generell sollte man immer im Hinterkopf behalten sich für den Anfang evtl. auch eine gute gebrauchte Industrie-Anlage zu kaufen.



Hier z.B. stellt die Fa. Merkle immer ihre gebrauchten Anlagen ein:

http://www.gebrauchte-schweissgeraete.de/

Es hat aber eigentlich jeder schweißtechinsche Fachhandel immer ein paar gebrauchte Geräte auf Lager.



Generell kann ich dir sowieso empfehlen mal etwas im Werkzeug-News.de Forum unter der Rubrik Schweißtechnik zu stöbern, da findest du viele Infos, gerade auch zu deiner Frage der Neubeschaffung.

Link: http://www.werkzeug-news.de/forum/viewforum.php?f=19



Ausserdem gehört zur grundlegenden Pflichtlektüre die Schweißfiebel des Geräteherstellers EWM

https://www.ewm-group.com/de/praxiswissen/s...hes-wissen.html

Hier findest du gut lesbar und auch für den Laien verständlich zusammengefasst schonmal alles was du grundlegend zum jeweiligen Schweißverfahren wissen musst...




Du schreibst von Materialstärken von 2- bis 20mm und dass du noch keine Erfahrung mit dem verarbeiten von Elektroden hast. Gleich vorweg: Das Elektrodenschweißen musss sich keinesfalls hinter den anderen Schweißverfahren verstecken, es bietet einige Vorteile aber auch Nachteile.

Problem wird sein: Materialien <= 2mm lassen sich, gerade für einen ungeübten Schweisser, nur schwer bis gar nicht mit Elektroden schweißen. Dafür lassen sich mit einem relativ kleinen Elektrodenschweißgerät schon ordentliche Materialstärken verarbeiten, bei denen ein MIG/MAG Gerät gleicher "Leistungklasse" schon aufgegeben hat. ( In "" deshalb, weil sich die Ampereangaben der jeweiligen Schweißstromquellen nicht direkt miteinander vergleichen lassen)


Ausserdem ist das schweißen mit Elektroden relativ unempfindlich gegen Zugluft und leichte Verunreinigungen sowie Rost... mit einer Rutilzellulose umhüllten Elektroden lässt sich auch dreckiges Material noch gut verschweißen. Generell gilt aber immer: Je sauberer die Nahtvorbereitung und der Grundwerkstoff, umso besser.

Für deine Zwecke, zum primären schweissen von Baustahl und zum üben eignen sich die Elektrodentypen RR (Dick-Rutilumhüllt), RC (Rutilzelluloseumhüllt) und evtl. noch RB (Rutilbasischumhüllt).

Den Unterschied zwischen diesen drei Typen solltest du aus der bereits verlinkten EWM Schweißfibel herauslesen können.

Das meißte sollte man mit Elektroden in den Dicken von 2,5 und 3,2mm abdecken können

Wenn man jetzt ein Elektrodengerät beschaffen würde, ob Trafo oder Inverter sei erstmal dahingestellt, dann gehört zur Grundaustattung eine Auswahl an vernünftigen Elektroden. Ich persönlich halte mir Rutilbasiche (RB), Rutilzellulose (RC) und dick-Rutilumhüllte Elektroden (RR) vor. RB in 2,5 und 3,2mm, RR in 2, 2,5 und 3,2mm und RC in 2,5, 3,2 und 4mm Dicke. Damit bin ich eigentlich für alle eventuellen Schweißaufgaben gut aufgestellt.




Nochmal zurück zur eigentlichen Auswahl des Schweißgeräts... Je nachdem wie viel Geld du bereit bist auszugeben, würde ich eine Mischlösung aus einem MIG/MAG Geräte und einem Elektrodenschweißgerät bevorzugen...

Vorteil MIG/MAG: Einfache Handhabung, es lassen sich relativ schnell erste, gute Schweißergebnisse erzielen, dünne Materialien und Bleche sowie Kleinteile lassen sich sehr gut und einfach verschweißen. Möglichkeit auch mit einem günstigen, stufengeschalteten Gerät Aluminium und Edelstahl zu schweißen (Hier geht zwar nichts über WIG, aber für zweckmäßige Verbindungen gehts auf jeden Fall auch so.)

Nachteil MIG/MAG: Relativ hohe Kosten für die Grundausstattung, Geräte mit großer Leistung werden relativ schnell sehr teuer, mit kleineren Geräten eben auch nur kleinere Materialstärken möglich, anfällig gegenüber Zugluft (Allerdings bei weitem nicht so wie das WIG schweißen... etwas Zug kann man eigentlich immer durch 2-3 Liter mehr Gas entgegenwirken), mehr mögliche Fehler in der Naht, gerade Bindefehler.



Vorteil Elektroden: Mit relativ kleinem Gerät lassen sich schon große Materialstärken verschweißen, je nachdem ob Trafo oder Inverter lässt sich die Maschine auch mobil verwenden, auch bei Wind im freien verwendbar, mit geeigneten Elektroden lassen sich sehr haltbare Nähte erzeugen, auch wenn oftmals anders behauptet: Beim Elektrodenschweißen können weniger Fehler passieren als beim MIG/MAG schweißen. Die Nähte werden eigentlich immer haltbarer und der Einbrand ist tiefer.

Nachteil Elektroden: Mehr Übung erforderlich, gerine Materialstärken kaum zu verarbeiten, evtl. unhandlicher, wenn es eng zugeht, kleine Teile und Punktschweißungen schwieriger zu realisieren.


Die Frage ob Trafo oder Inverter:

Kurz gesagt: Ein Trafo ist eine quasi unkaputtbare Schweißstromquelle mit der du in 50 Jahren vermutlich immernoch schweißen kannst. Alte gebrauchte Trafos kann man immer wieder mal für kleines Geld bei den Kleinanzeigen oder in Ebay erstehen. Teilweise wiegen diese Teile zwischen 50 und 150 Kilo und sind mit purem Kupfer gefüllt. Problem: Im Gegensatz zu Invertern muss man auf Funktionen wie z.B. "Antistick" (Kurzzeitige Erhöhung des Schweißstroms beim zünden um ein ankleben der Elektrode zu vermeiden). Dafür hat man durch den Wechselstrom einen Lichtbogen, der sehr unempfindlich ist gegenüber der magnetischen Blaswirkung. Wenn ein Trafo einmal schweißt, dann schweißt er gut.

Ich selbst habe einen alten Trafo der " VEB Flussitbronze Werke Förster KG, Dresden". Das Teil wiegt ~ 125Kg und hat 80 - 280A Schweißstrom... damit lassen sich auch im Hochsommer locker und lässig 4mm Elektroden am Stück verarbeiten, ohne dass man mal ein Problem bekommen könnte, dass des Teil zu warm wird und abschaltet. Gekauft hab ich den für meine ich rund 30€ bei Ebay. Des Ding ist aber halt ein Panzer... handlich ist anders.


In einem Inverter dagegen ist viel Elektronik drin. Deshalb lässt sich so ein Inverter mit nur ein paar Kilo auch überall hin mitnehmen, ohne dass man einen Kran dafür braucht. Auch lassen sich mit einem Inverter die besseren Schweißergebnisse erzielen, denn der gleichgerichtete Schweißstrom ist sehr sauber, was einen schönen, viel ruhigeren Lichtbogen ergibt. Dafür neigt bei einem Inverter der Lichtbogen gerade zum Anfang oder dem Ende des Werkstücks dazu durch die Blaßwirkung abzuwandern. Dem muss man durch ändern des Elektrodenwinkels entgegenwirken.



Wenn ich jetzt vor deiner Entscheidung stehen würde, würde ich es folgendermaßen machen: Ein MIG/MAG allround Gerät mit 200-250A... damit kann man schon des meiste machen...

Dazu dann je nachdem einen alten Trafo oder einen Inverter um den Rest abzudecken...


Viel Text, hoffentlich nicht zu lang. whistling.gif


lg,

der Schlorg bearbeitet von Schlorg
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Danke für die Antworten. Und der Text war nicht zu lang top.gif Werde die Links mal genauer anschauen.

Wieviel und wie lange (Std/Woche) kann ich nicht sagen, mal mehr - mal weniger biggrin.gif Aber ich bin nicht ein Freund von billigem Werkzeug, daher kommt mir Baumarkt nicht ins Haus. Ich denke das ich bereit bin so ca 600 Taler für eine gebrauchte MIG/MAG zu zahlen.

Zur Hardware in der Halle 380V, 16A


Werde mir das wie gesagt durchlesen und dann hier mich noch mal melden.

Danke

André
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