Diabas-Abbau mit Cat-Bagger 385C FS

[Bauforum24 1.126]

Hart und zäh ? das sind die charakteristischen Eigenschaften des magmatischen Gesteins Diabas, das sich vor mehr als 200 Millionen Jahren in Senkungsgebieten der Erdkruste bildete. Es zeichnet sich zudem durch eine hohe Widerstandsfestigkeit aus. Diese Merkmale sind ausschlaggebend dafür, dass Diabas gerne im Straßenbau genutzt wird. Warum das Material beliebt ist, hängt nicht zuletzt an seiner Helligkeit, die die Sicherheit auf den Strassen erhöht. Inzwischen müssen die Strassen aufgrund des zunehmenden Verkehrs einiges an Mehrbelastung verkraften. Da werden auch an die Baustoffe höhere Ansprüche gestellt. Doch der Diabas erfüllt die geforderten Qualitätskriterien hinsichtlich Griffigkeit im hohen Maß. Bevor er aber dort zum Einsatz kommt, muss der Rohstoff abgebaut werden, was relativ aufwendig ist.

Bei den Hartsteinwerken Vogtland GmbH & Co. KG in Bösenbrunn geschieht dies seit Ende Juli mit einem neuen Cat-Hochlöffelbagger 385C FS, den die Zeppelin-Niederlassung Straubing lieferte. Die Maschinentechnik spielt eine zentrale Rolle, stellt sie doch sicher, dass die Abbaumenge so hoch ist, dass der Steinbruch effizient wirtschaftet. Im Fall der Hartsteinwerke Vogtland sind dies derzeit 4 000 Tonnen täglich, die Jahresproduktion liegt bei einer halben Millionen Tonnen. ?Mit dem neuen Bagger muss die Arbeit leichter von der Hand gehen, dabei soll der Komfort der Maschine dem Fahrer die Arbeit angenehmer machen", so der verantwortliche Werksleiter in Bösenbrunn, Michael Martens. Zufrieden zeigt er sich auch mit dem zuverlässigen Service und der schnellen Ersatzteilversorgung durch die Zeppelin-Niederlassung in Chemnitz. Es kommen noch weitere Baumaschinen von Caterpillar im Steinbruch zum Einsatz. In der Vergangenheit nutzte der Betrieb immer wieder Cat-Geräte, derzeit wird noch ein Cat-Radlader 980 G zum Verladen eingesetzt.

Bohren, Sprengen und Knäppern

Doch bis das Gestein transportiert werden kann, muss es durch Bohren und Sprengen gelöst werden. Typisch für den Diabas: Er ist zu massiv, so dass eine direkte Gewinnung nicht in Frage kommt. Stattdessen müssen zuerst Bohrer und Sprengstoff her. Nicht selten geht es ans Knäppern mittels einer Knäpperkugel, die der Cat-Hochlöffelbagger 385C FS in seiner Klappschaufel auf die Gesteinsbrocken fallen lässt und so kleiner macht. ?Das Problem ist: Sind die Brocken zu groß, bleiben sie beim Einzug in unsere Brecheranlage hängen", erklärt Michael Martens. ?Unsere Baggerfahrer müssen einen Blick dafür haben, was durchgeht und was nicht."

Der gelockerte Diabas wird auf zwei Mulden verladen, die ihn zur ersten Aufbereitungsstufe in die Vorbrechanlage transportieren, wo er in mehreren Stufen gebrochen und gesiebt wird, je nachdem welches Produkt für den Straßenbau hergestellt wird. In erster Linie sind es Schottertragschichten, Pflastersplitte, Edelsplitte und Splitte für Asphalt und Betonmischanlagen. Ein Drittel der Produktion macht Frostschutz aus. ?Das Geschäft läuft gut, wir sind bis an unsere Grenzen ausgelastet", berichtet der Werksleiter. Gleich in der Nähe werden zwei Umgehungsstrassen gebaut, die auf das Material des Steinbruchs zurückgreifen. Ansonsten verwendet es die Unternehmensgruppe Max Streicher, zur der die Hartsteinwerke Vogtland seit 2001 gehören. Sie hatte den Steinbruch, den es schon seit 1948 gibt, übernommen.
Neben dem Harz, Sauerland, Waldeck, Westerwald und dem Thüringer Schiefergebirge ist das Vogtland eines der wenigen Gebiete in Deutschland, in der die Gesteinsart Diabas zu Hause ist. Das erklärt, warum solche Rohstoffvorkommen entsprechend begehrt sind.

[Fotos: Zeppelin]

bearbeitet 16. Oktober 2006 von Bauforum24